Vortrag zum Thema "Intersexualität zwischen Ohnmacht & Selbstermächtigung - Wege aus der Tabuisierung" von Anja Gregor, M.A. (Doktorandenschule Laboratorium Aufklärung, Universität Jena)
Kurzfassung und Literaturhinweise zum Download (PDF, 129kB)
ACHTUNG: LEIDER HAT SICH EIN FEHLER EINGESCHLICHEN; TATSÄCHLICH BEGINNT DIE VERANSTALTUNG NICHT UM 18 UHR, SONDERN UM 20 UHR!
Bis heute werden vielen Eltern intersexueller Neugeborener medizinische Interventionen angeraten, um dem Kind einen "eindeutigen" Geschlechtskörper herzustellen. Trotz einer erstarkten Intersex-Bewegung, die sich deutlich gegen derartige Operationen im Genitalbereich und die Entfernung der Keimdrüsen ausspricht, findet weiterhin die Feminisierung oder – seltener – Maskulinisierung intersexueller Kleinkinder statt. Welche Konsequenzen hat die Diagnose für die Intersexuellen? Und welche Art der Widerständigkeit hat sich seit den 1990er Jahren im deutschsprachigen Raum herausgebildet?
Der Vortrag richtet sein Augenmerk insbesondere auf das politische Engagement medizinisch manipulierter Intersexueller. Die 20-jährige Geschichte des Widerstandes wird als Kampf um körperliche Selbstbestimmung rekapituliert und zentrale Forderungen der Intersex-Bewegung im Kontext der Menschenrechte dargestellt. Indem Intersexualität als soziales, nicht medizinisch pathologisiertes Phänomen verstanden wird, stellt der Vortrag die Belange Intersexueller in den Mittelpunkt: Es geht explizit um die Handlungsebene der Individuen und ihr Potential zur Modifikation gesellschaftlicher Normen, nicht um die Diskussionen um die Verunsicherung der zweigeschlechtlichen Norm.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Christopher Street Day Thüringen 2011 (www.csd-thueringen.de)